DK0BN - über 40 Jahre Contesting auf UKW
Der Region 1-TelegrafieContest im November 1972, besser bekannt als Marconi-Contest, war der erste Contest, den die Contestgruppe Bingen unter dem inzwischen weit bekannten Call DK Ø BN/p durchführte. Bei diesem ersten Contest wurde der dritte Platz erreicht.
Schon in den frühen 60er Jahren hatten Contestinteressierte Mitglieder der DARC-Ortsverbände Bingen/K15 und Bad Kreuznach/K04 erste portable Contestaktivitäten auf den Hügeln des Binger Waldes durchgeführt. Der Salzkopf und sein markanter, weithin bekannter und inzwischen renovierter Salzkopfturm (24m hoch), sind mit 628 m ü. NN die höchste Erhebung des Binger Waldes. Der Turm wurde dann der Hauptstandort einer OV-unabhängigen Gruppe von Contestinteressierten OMs, YLs und XYLs, unter Funkamateuren besser bekannt unter JN39VX. Noch heute sind 6 der damaligen Gründungsmitglieder aktiv mit von der Partie.
Ziel der Gruppe war im gesamten Verlauf der inzwischen über 25 Jahre immer sich selbst, die Station und die Endergebnisse zu verbessern. Dies konnte nur durch die Investition von viel Zeit und auch einigem finanziellen Einsatz gelingen. Ständig wurde die Station verbessert und unzählige Antennentests wurden durchgeführt, so z.B. mit einer 20 El. Gruppe, 4 * 10 El. Kreuzyagi, 1 *, 2 * oder 4 * 16 El. Langyagi.
Bis Anfang der 90er Jahre wurden schwerpunktmäßig 2er- und 4er-Gruppen mit der weit verbreiteten 17 El. Antenne von Tonna betrieben, die dann 1994 zwei vertikal gestockten 2m-18XXX-Antennen von M² weichen mußten. Unterstützt werden die jeweils 11 m langen und damit sehr spitzen Antennen von 4 * 4 El. Antennen, die fest in die 4 Himmelsrichtungen montiert sind. Alle 5 Antennensysteme werden über einen ferngesteuerten Coaxschalter und ohne Vorverstärkung auf ein gemeinsames Ableitungskabel geschaltet. Jede Idee, jeder Verbesserungsvorschlag und jeder besondere Einsatz der einzelnen DKØBN-Mitglieder war ein Steinchen zu dem Mosaik, das diese Gruppe zum Erfolg geführt hat.
Auf dem Gruppenbild sind zu sehen: v.l.n.r. Walter Metternich DJ4HE, Jürgen Hübinger DL6WT, Helmut Müller DB7PH, Lothar Hübinger DK5PD, Rosi Hübinger DL6WH, Gabi Metternich DD8PD, Sabine Schwarz, Wolfgang Schwarz DK9VZ, Michael Issinger DD9WG und liegend: Jens Hübinger DB2WH und Klaus Sauer DL1KS.
Stationsmäßig tat sich auch einiges im Verlauf der nun mehr als 25 Jahre. 1972 begann die Contesterei mit einem Yaesu FT480R, einem 2m-AllMode-Mobiltransceiver (!?!) mit nachgeschalteter PA mit einer QQE 06/40; eine Ausstattung, die heute nicht mehr für einen der vorderen Plätze reichen dürfte. Vor allem der Empfänger des FT480R würde heutigen QRM-Situationen an großen Antennen sicher nicht mehr standhalten. Später wurde dann im Eigenbau die Ausgangsleitung mit einer 4CX250-Röhre erhöht.
Erst 1986 wurde zum ersten Mal ein Kurzwellentransceiver eingesetzt, ein Yaesu FT 7 mit einem Eigenbautransverter. Auch die Ausgangsleistung wurde leicht verbessert mit der Endstufe K2-800 (Röhre: 4CX250) die heute, leicht umgebaut nach einem Blitzschaden, immer noch als Ersatz-PA bei allen Contesten dabei ist. In einem weiteren Schritt finanzierte die gesamte Crew 1988 eine weitere neue Stationsausrüstung: einen ICOM IC735 mit LT2S-Transverter und 3CX800-PA von SSB Elektronik.
1994 wich der IC735 dem rauschärmeren Kenwood TS850S als Steuersender, der LT2S-Transverter blieb und um die PA nicht ständig am Limit zu betreiben und im stark belegten Rhein-Main-Gebiet nicht mit einem unsauberen Signal aufzutauchen, wurde eine 3CX1200-PA von Creative Electronics angeschafft. Diese kann im EME-Betrieb an einem stabilen Netz zwar 1,2 kW bereitstellen, wird jedoch wegen einer schwachen Conteststromversorgung und aus Signalgründen im Contest innerhalb der Lizenzbestimmungen und damit absolut "sauber" betrieben.
Mit dieser neuerlichen Stationsverbesserung gelang es DKØBN in der Saison 1994 vier der sechs VHF/UHF-Conteste zu gewinnen, nämlich März, Mai, Juli und den CW-Contest im November (im September und Oktober leider nur zweite Plätze :-)). Hochmotiviert durch diese Ergebnisse setzten sich die OPs das fast waghalsige Ziel einmal in einer Saison alle sechs Conteste zu gewinnen! In der Folgesaison 1995 gelang dies noch nicht, aber in der Saison 1996 konnte DKØBN die DARC-Conteste im März, Mai und Juli gewinnen, den Region 1-VHF-Contest im September, den Region 1-UHF-Contest (70cm) im Oktober und den Region 1-Telegrafie-Contest (Marconi) im November.
Über 60 Contestsiege in mehr als 27 Jahren zeigen, daß bei DKØBN derzeit alles stimmt. Dazu gehört nicht nur eine optimierte Station und eine gute Antennenanlage sondern auch die Erfahrung der aufeinander eingespielten OPs und deren Betriebstechnik sowohl am Mikrofon, als auch an der Morse-Taste und der PC-Tastatur; selbst bei über 1.000 QSOs (Verbindungen innerhalb 24 Stunden) enthält ein DKØBN-Log selten Doppel-QSOs. Zusätzlich zu diesen Hauptaktivitäten gewann DKØBN aber auch 1975 und 1989 den Contestpokal (1987 3.Platz und 1988 2.Platz) und nimmt auch regelmäßig an vielen anderen Wettbewerben erfolgreich teil; von Kurzwelle über einzelne OPs bei AGCW- oder BBT-Contesten bis zum ARRL-EME-Contest.
So kann DKØBN auf nun mehr als 25 Jahre erfolgreichsten Contestbetriebes zurückblicken. 1997 war das Jubiläumsjahr. Nach den sechs Contestsiegen in 1996 bleiben nur noch wenige Ziele, die noch nicht erreicht wurden. Deshalb bedankte DKØBN sich 1997 bei all den Stationen, die in den letzten Jahren und Jahrzehnten Contestwochenende für Contestwochenende anriefen und mit "Ihren" Punkten zum Erfolg des Teams beitrugen. Vom 1.3.1997 bis zum 28.2.1998 bedankte sich DKØBN für jede Erstverbindung mit der auf der Homepage abgebildeten Sonder-QSL-Karte mit dem Sonder DOK BN25.