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Amateurfunk - ein faszinierendes Hobby


Ich bestand am 8.7.1977 meine Lizenzprüfung als Funkamateur der damaligen Lizenzklasse C. Am 30. Oktober 1979 folgte dann die "Telegrafie-Aufrüstung" auf die damalige Lizenzklasse A, die nach 1 Jahr störungsfreiem Betrieb in die Lizenzklasse B, die damals höchste Lizenzklasse überging. Nach mehreren Umstrukturierungen ist dies heute die Lizenzklasse A. Jeder Funkamateur erhält nach erfolgreicher Teilnahme an der Prüfung ein weltweit eindeutiges Rufzeichen, mit dem er sich in den internationalen Amateur-Funkverkehr stürzen darf.
Mein Rufzeichen ist: DK 9 VZ.

Die oben rechts zu sehende Antennenanlage bestand Anfang der 90er bis zum Jahr 2000. Wie die einzelnen Bilder zeigen, bestand sie aus zwei Tonna 2 * 11 Element Kreuzyagis für das 2m-Band (144 MHz) und zwei Tonna 2 * 19 Element Kreuzyagis für das 70cm-Band (432 MHz). Beide Antennengruppen waren zirkular rechtsdrehend polarisiert und auf einem Elevationsrotor montiert, so dass Funkbetrieb über die Amateurfunksatelliten möglich wurde. Dies war bei der relativ bescheidenen UKW-Lage des Standortes Kelkheim (JO40FD) die einzige Möglichkeit brauchbare Weitverbindungen auf den VHF/UHF-Bändern zu realisieren. Über den inzwischen leider nicht mehr existierenden bzw. funktionierenden Satelliten OSCAR 13 und OSCAR 10 waren so Verbindungen zu allen Kontinenten möglich.

Nach dem UKW-Satellitenfunkverkehr hat das Hobby Amteurfunk für mich zwei weitere interessante Ausprägungen. Nummer 2 ist der Funkverkehr auf den Kurzwellenbändern in Morse-Telegrafie. Telegrafie, im Amateurfunk gebräuchlich ist der Name CW, heißt die Aufnahme und Dekodierung der Morsezeichen durch das menschliche Gehör ohne Zuhilfenahme von automatischen Dekodiergeräten oder Computern. Für die Lizenzklasse 1 war bis 2004 noch ein Prüfungstempo von 60 Bpm (Buchstaben pro Minute) und später Tempo 25 Bpm notwendig. Im internationalen KW-Funkverkehr und speziell bei Wettbewerben, sogennanten Kontesten, ist jedoch ein wesentlich höheres Gebe- und Lesetempo erforderlich. Durch die hohe Konzentration bei der Gehöraufnahme dieser Morsezeichen kann man leicht Alltagsstreß hinter sich lassen. Leider bleibt durch Familie und Beruf wenig Zeit für die Ausübung dieses faszinierenden Hobbies. Amateurfunk auf Kurzwelle ist ohne großen Aufwand möglich. Die Übertragungsverhältnisse sind vom ca. 11-jährigen Zyklus der Sonnenflecken abhängig, welcher zur Zeit (2006/2007) durch sein Minimum geht.
Im Maximum kann man mit einem handelsüblichen Sender, wie er unten abgebildet ist, mit einer handelsüblichen Sendeleistung von ca. 100 Watt und "einem Stück Draht" (natürlich entsprechend lang und an den Senderausgang angepasst) ohne Probleme weltweite Funkverbindungen durchführen. Wie auf dem Antennenbild zu sehen, benutze ich inzwischen eine 5-Element-Antenne des amerikanischen Herstellers M² für das 6m-Band (50 MHz) für das ich als einer der ersten in Deutschland eine Sonderlizenz erhalten habe. Die sogenannten unteren oder langen Bänder 30m, 40m, 80m und 160m decke ich mit einer endgespeisten Langdrahtantenne ab. Diese verläuft vom Dach des Hauses zu zwei größeren Bäumen an der Grundstücksgrenze und ist ca. 60m lang. Sie wird mit einem automatischen Anpaßgerät der amerikanischen Firma SGC betrieben. Als Gegengewicht fungiert die Blitzschutzanlage des Hauses.


Die Ausprägung Nummer 3 ist der wettbewerbsmäßige Betrieb des Hobbies Amateurfunk. Um die technische Entwicklung weiter zu treiben, die eigenen technischen Kenntnisse und die Betriebstechnik zu verbessern, veranstalten Funkamateure weltweit sogenannte Konteste. Das sind Wettbewerbe, während denen man in einer vorgegebenen Zeit möglichst viele und möglichst weite Funkverbindungen tätigen muß. Auf den Bändern ab 144 MHz zählen hier meist die überbrückten Kilometer, während auf den Kurzwellenbändern mehr die Anzahl der gearbeiteten Länder wichtig ist. Je nach Art des Wettbewerbs kann es verschiedene weitere Ziele geben.

Diese Betriebsart des Hobbies Amateurfunk hat mich bereits kurz nach der Lizenzprüfung erfasst und bis heute nicht mehr losgelassen. Zuerst organisierte ich über mehrere Jahre die Kontestteilnahme unserer Klubstation DKØLC, beim Ortsverein Lebach Q15. Die Antennen, Geräte und die Betriebstechnik wurden ständig optimiert, bis wir im Mai-Kontest 1986 zum ersten Mal einen 1. Platz belegen konnten. Danach war aber in der Kontestgruppe "der Dampf ´raus". Das gemeinsame Ziel war erreicht und die Gruppe zerfiel, auch durch auswertige Studienstandorte der Gruppenmitglieder bedingt. 1987 schloß ich mich einer der ältesten Kontestgruppen Deutschlands an. Es ist dies DKØBN in Bingen am Rhein. DKØBN hat 1972 im November zum ersten Mal an einem Kontest teilgenommen. Mit fast der gleichen Mannschaft, auch nach inzwischen mehr als 30 Jahren noch unter den ersten Plätzen mitzumischen ist eine starke Teamleistung. 


Meine Stationsausrüstung wechselt ständig. Auf der Suche nach dem immer besseren Equipment für den einsatz in Kontesten standen inzwishcen fast alle marktüblichen Transceiver auf meinem Stationstisch.
Seit mehreren Jahren bin ich bei einem YAESU FT-1000MP Mark-V gelandet, der alle zusätzlichen Filter der Firma INRAD implantiert bekam. Auf den UKW-Bändern liegt inzwischen kein großer Wert mehr. Den wenigen Betrieb von zu Hause aus erledigt zur Zeit ein ICOM IC-821H und das 6m-Band decke ich mit einem YAESU FT-857D ab, der auch als Portabel- und Urlaubstransceiver herhalten muss.
Die links zu sehende aktuelle Antennenanlage wurde etwas reduziert, nachdem die große Quad einen Sturm nicht überlebte. Sie besteht aus einer Cushcraft R8, einer vertikalen Rundstrahlantenne für alle KW-Bänder von 10m bis 40m. Die Langdrahtantenne betreibe ich immer noch für 80m und 160m. Daneben auf dem drehbaren Mast (Rotor unter Dach) befindet sich eine 5 Element Antenne für das 50MHz (6m) Band und zwei inzwischen nicht mehr für Satelliten-Betrieb genutzte aber immer noch zirkular polarisierte Kreuzyagis für 2m und 70cm.



 

 

Hier noch einige Bilder vom Aufbau der Antennen:



Habe ich Ihr Interesse für den Amateurfunk geweckt? Kein Problem, mailen sie mich an
und ich stehe gerne für weitere Fragen oder auch Vorführungen zur Verfügung.