bild0 bild1 bild10 bild2 bild3 bild4 bild5 bild6 bild7 bild8 bild9

Durch Marconi und Hertz wird die Übertragung drahtlos


Guglielmo Marchese Marconi (linkes Bild) wurde am 25. April 1874 in Bologna geboren. Bei Vorlesungen an der Uni Bologna erfuhr er von den Hertzschen Wellen. 1894 unternahm Marconi in der Villa seiner Eltern in Bologna erste Experimente zur drahtlosen Übertragung von Signalen und innerhalb der nächsten zwei Jahre schaffte er es, immer größere Entfernungen zu überbrücken.

Am Anfang der Funkübertragung stand die Entdeckung der elektromagnetischen Wellen durch den deutschen Physiker Heinrich Hertz (1857-1894, rechtes Bild) zwischen 1886 und 1888. Hertz bewies, daß sich die elektromagnetischen Wellen genauso verhalten, wie Lichtwellen und sich nur in den Wellenlängen unterschieden. Hertz entwickelte einen Sender und einen Empfänger und konnte durch die Erzeugung von Funken im Sender, Signale drahtlos übertragen. Hier rührt auch der Name "Funk" her, der sich bis heute gehalten hat.

Marconi stützte sich bei seinen Versuchen auf die Entwicklungen von Hertz und anderen Physikern seiner Zeit. Er veränderte dabei ein wichtiges Systemelement, die Antennenanordnung. Marconi nutzte als erster eine relativ hohe Antenne und erdete sie, damit die Erde einen Teil des Antennensystems bildete. Damit konnten Langwellen abgestrahlt werden, die zum ersten Mal größere Entfernungen als die Sichtverbindung überbrücken konnten. Marconi verstand seine "Apparatur" nicht in allen physikalischen Einzelheiten, aber durch Experimentieren konnte er immer größere Distanzen überbrücken. 1896 konnte er Morsezeichen über eine Entfernung von 3 km übertragen.

Nachdem er in Italien keine weitere Unterstützung erhielt, ging der 22-jährige Marconi mit seiner Mutter nach London. Dort gelang es ihm, die Post, die Marine und auch die Armee auf sich aufmerksam zu machen. 1897 führte er der britischen Post seine Erfindung in der Nähe von Bristol vor und überbrückte einen ca. 5 km breiten Meeresarm. Damit erweckte er weltweit Aufsehen.

Am Anfang hatte er große Mühe, sich gegen die etablierte drahtgebundene Telegrafie durchzusetzen. Als es ihm aber um 1900 gelang, die Reichweite seiner Sendesysteme weiter zu verbessern, hatte er Armee und Marine als Kunden gewonnen. Der erste Durchbruch gelang, als Marconi und sein Team zum ersten Mal den Ärmelkanal drahtlos überbrückten. Man unternahm Versuche mit sehr langen Wellen, befestigte Langdrahtantennen an Ballons und es folgten auch Versuche mit immer kürzeren Wellen, war jedoch noch der Meinung, daß die Funkwellen, nicht der Erdkrümmung folgen würden.

Im Dezember 1901 war es dann soweit. Marconi überbrückte 3400 km über den Atlantik von England nach Neufundland (Kanada). Zusammen mit dem am gleichen Thema arbeitenden deutschen Physiker Karl Ferdinand Braun erhielt Marconi 1909 den Nobelpreis für Physik.